Freitag, 22. Januar 2010

Lesung

„Der heilige Antonius von Padua“
Eine Bildergeschichte von Wilhelm Busch

Rezitationsabend mit Friedrich W. Volck.

Bereits zum zweiten Mal faszinierte Friedrich W. Volck, Studiendirektor am Alzenauer Spessart-Gymnasium, mit seiner Vortragskunst seine Zuhörer. Im gut besuchten Vortragsraum der Stadtbibliothek brachte er den „Heiligen Antonius von Padua“ zu Gehör. Eine kurze Einführung zu Wilhelm Busch und dessen Dichtung gab Volcks Kollegin Gertrud Englert-Schauer. Dieses 1864 vollendete Werk verkaufte Busch für 900 Taler, die zum Teil in Zigarren beglichen werden sollten. Es erschien aber erst sechs Jahre später und brachte dem Verleger eine Anzeige wegen „Herabwürdigung der Religion“ und „Unzüchtigkeit“ ein. Wie auch in der „Frommen Helene“ prangert der Dichter mit einem Augenzwinkern religiöse Bigotterie und amtstheologische Verlogenheit an.

Friedrich W. Volck trug das gesamte Werk auswendig zu den auf die Leinwand projizierten Bildern vor. Es gelang ihm vortrefflich, mit seinem schon professionell anmutenden Vortrag und wandlungsfähiger Stimme Wilhelm Buschs Text mit den Bildern zu verbinden. In 10 Kapitel wird in der bekannt ironisch-satirischen Art Wilhelm Buschs das Leben des Antonius von Padua geschildert, von der Kindheit über die unglückliche Liebe bis zum allen Anfechtungen gewachsenen Mönch, der schließlich mit seinem besten Freund, einem Schwein, in den Himmel aufgenommen wird. Begeisterter Beifall beschloss den Vortragabend, den der Rezitator noch mit einigen kurzen Busch-Gedichten als Zugabe beendete. Freuen darf man sich eine Fortsetzung der Busch-Abende in der Bibliothek, denn Friedrich W. Volck kündigte an, dass er sich in zwei Jahren den Geschichten über „Tobias Knopp“ widmen werde.
 
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