Donnerstag, 5. Februar 2009

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John Grisham: Berufung
Jahrelang hat der Chemiekonzern Krane Chemical das Trinkwasser einer Kleinstadt in Mississippi verseucht. Als sich die Krebsfälle unter den Einwohnern häufen, nehmen die Anwälte Wes und Mary Payton den Kampf gegen das skrupellose Unternehmen auf. Nach einem langwierigen Gerichtsverfahren beschließt die Jury, dass der Konzern 41 Millionen Dollar Schadenersatz an die Witwe Jeanette Baker, die ihre gesamte Familie verlor, zahlen muss. Doch Firmenboss Carl Trudeau legt Berufung ein und schwört, dass Baker und die anderen Opfer niemals einen Cent seines Geldes sehen werden. Er setzt in kürzester Zeit alle Hebel in Bewegung, um Vertreter aus Justiz und Politik in seinem Sinne zu manipulieren. Obwohl die Figur Trudeaus überzeichnet wirkt, hat Grisham wieder einen packenden und unterhaltsamen Justizthriller um Moral und Gerechtigkeit geschrieben, der den Leser empört zurücklässt. Ständig ist zu spüren, dass der Autor als ehemaliger Anwalt ein intimer Kenner und Kritiker des amerikanischen Justizsystems ist. Als deutscher Leser ist man am Ende froh, in einem völlig anders gearteten Rechtsstaat zu leben.
Manfred Fuchs
 
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