Freitag, 6. November 2009

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Hilde


Regie: Kai Wessel. Drehb.: Maria von Heland. Kamera: Hagen Bogdanski. Darst.: Heike Makatsch ; Dan Stevens ; Monica Bleibtreu ...

1966 kehrt Hildegard Knef nach Berlin zurück. Hinter den Kulissen der Philharmonie wartet sie auf ihren Auftritt und erinnert sich dabei an Stationen ihres Lebens. Regisseur Kai Wessel porträtiert den deutschen Star Hildegard Knef in den Jahren 1943 bis 1966, alle Höhen und Tiefen dieser Zeit dokumentiert und inszeniert er auf das Geschickteste. Von der Affäre mit Reichsfilmdramaturg Ewald von Demandowsky (Anian Zollner) über ihre Flucht in Soldatenuniform, von den ersten Erfolgen am Theater bis zum Durchbruch in Wolfgang Staudtes "Die Mörder sind unter uns". Wir erfahren von ihrer Heirat mit dem US-Filmoffizier Kurt Hirsch (Trystan Püttner) und ihren ersten Schritten in Hollywood unter Mithilfe des Filmproduzenten Erich Pommer (Hans Zischler). In Deutschland wiederum entsteht der Skandalfilm "Die Sünderin". Die Knef ist endgültig in aller Munde, heutzutage beinahe unvorstellbar, wegen ein bisschen zu viel nackter Haut. Sie flüchtet regelrecht nach Hollywood und startet dort richtig durch. Unter dem Namen Hildegard Neff feiert sie Erfolge, tritt am Broadway auf, heiratet erneut, lebt in Frankreich und England, um schließlich in besagtem Konzert „ihre“ Versöhnung mit ihren Landsleuten zu feiern. Der Film besticht durch ein tolles Drehbuch, stilechte Ausstattung, vor allem aber durch ein hervorragendes Ensemble an Schauspielern, allen voran Heike Makatsch als Hilde, die die Diva mit einer eindrücklichen Intensität verkörpert und auch alle Lieder der unvergesslichen Knef selbst singt. Auch die Dokumentation über die Entstehung des Films ist eine fesselndes Bereicherung der DVD. Hingewiesen sei auch auf den Soundtrack „Hilde“ mit Heike Makatsch und der WDR Bigband.
Manfred Fuchs
 
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