Montag, 10. Mai 2010

Autorenlesung mit Dieter Hildebrandt


Friedrich Schillers ältere Schwester Christophine war das Thema der gemeinsam vom ZONTA Club Alzenau und der Stadtbibliothek veranstalteten Lesung am 5. Mai in der Bibliothek. Dieter Hildebrandt las aus seiner Biografie „Schillers erste Heldin“ vor über 100 Zuhörern. Nach seinem Studium der Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Publizistik in Bonn, Berlin, München und den USA war der Autor seit 1958 FAZ-Redakteur. Ab 1961 arbeitete er als Kulturkorrespondent und Theaterkritiker für die FAZ in Berlin. Hildebrandt wirkte als Lektor im Suhrkamp Verlag und war später Dramaturg am Schiller-Theater in Berlin. 1981 wurde er gemeinsam mit Gerhard Schoenberner für den Dokumentarfilm über die Judenverfolgung „Der gelbe Stern“ für den Oscar nominiert. Seine Lesung begann Der Autor mit einer Anekdote aus seinem Studium, als er 1953 in einem Theaterseminar seinen Namensvetter, den bekannte Kabarettisten, kennen lernte.

Gut eine Stunde lang berichtete Hildebrandt detailliert in einigen Episoden vom Leben der Familie Schiller, in denen Christophine eine tragende Rolle spielte: Von den Umständen der Flucht Schillers aus Stuttgart unter Hilfe seiner Schwester, Christophines Ehe mit dem wesentlich älteren Bibliothekar Reinwald und ihrem noch fast 30 Jahre währenden Leben als Witwe. Zum Abschluss unterhielt des Gast seine Zuhörer noch mit einigen, teilweise selbst verfassten Parodien auf Schiller-Gedichte aus seinem Buch „Loch in Erde, Bronze rin“. Der Überschuss des Abends kommt dem Kinderhospiz zugute.

 
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